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Schlechte würde man gar nicht erst hören,
wenn die Guten nicht so leise wären.

(aus: »Meschalim« – Zweitausend Aphorismen [2007])
~ © Gregor Brand ~

deutscher Schriftsteller, Philosoph und Privatgelehrter; * 1957

Was in der Natur liegt,
gilt nicht als Verdienst.

(aus: »Handbuch eines christlichen Streiters«)
~ Desiderius Erasmus von Rotterdam ~
niederländischer Theologe, Philosoph, Philologe und Humanist, um 1466-1536

Abenteuer der Phantasie
kosten nichts, langweilen nicht, hören nie auf.

(aus dem Manuskript »Sichtwechsel« [2005])
~ © Paul Mommertz ~

deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor; 1930-2024

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Bildquelle: Momentmal/pixabay.com (Link führt zum Originalbild)/ CC0 1.0 Universell

Wenn man sich selbst leiden sehen und anschließend
darüber erzählen kann, was man gesehen hat –
dann ist man für die Literatur geboren.

{Quand on peut se regarder souffrir et
raconter ensuite ce qu'on a vu,
c'est qu'on est né pour la littérature.

(aus seinen Werken)
~ Édouard Bourdet ~

französischer Dramatiker und Journalist; 1887-1945

Gewährleistung des Friedens
hört sich oft wie Gewehrleistung an.

(aus: »Schweigegeld als Landeswährung« – Aphorismen [1984])
~ © Jeannine Luczak-Wild ~

Konferenzdolmetscherin, Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin; * 1938

Je länger ich lebe, je mehr erkenne ich an,
daß schon in diesem Leben die Vergeltung alles Guten und Bösen,
wenigstens zum großen Teil,
eintritt.

(zugeschrieben)
~ Helmuth Karl Bernhard von Moltke ~, eigentlich Helmuth von Moltke d. Ä.

preußischer Generalfeldmarschall und Generalstabschef; 1800-1891

der Gedanke, den ich formuliere
ist der Weg, auf dem ich mich bewegen werde

(aus einem Manuskript)
~ © Anke Maggauer-Kirsche ~

deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin und Betagtenbetreuerin; * 1948

Die kleine Welt wird groß
durch die Zufriedenheit.

(aus einem Manuskript)
~ © Katharina Eisenlöffel ~

österreichische Schriftstellerin und Aphoristikerin; 1932-2019

Wir sind alle im Grunde neidisch,
aber indem wir unseren Neid bezwingen,
bessern wir uns.

(zugeschrieben)
~ James Boswell ~

schottischer (Reise-)Schriftsteller und Rechtsanwalt, Biograph von Samuel Johnson; 1740-1795

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Es ist tatsächlich eine Dummheit,
Leute, die andere Interessen haben als wir,
durch Worte für sich gewinnen zu wollen.
Man gibt ihnen, wenn man sich ausspricht,
nur Mittel in die Hand, uns zu schaden.
Man muß sich entschließen, handeln und schweigen.

(aus: »Journal Intime«)
~ Benjamin Constant ~, eigentlich: Henri-Benjamin Constant de Rebecque
frankophoner Schriftsteller, liberaler Politiker und Staatstheoretiker Schweizer Herkunft; 1767-1830

Höflichkeit ist
Wohlwollen in Kleinigkeiten.

(zugeschrieben)
~ Thomas Babington Macaulay ~

britischer Historiker, Dichter und Politiker; 1800-1859

Manchen Naturgesetzen vermagst du zwar gerade noch zu entgehen,
die Gesetze der Menschen jedoch verfolgen dich unerbittlich.

(aus einem Manuskript)
~ © Martin Gerhard Reisenberg ~

deutscher Dipl.-Bibliothekar in Leipzig und Autor; 1949–2023

Verlaß dich nicht auf die Gesellschaft,
sondern sieh zu, dass du habest,
um die Erfüllung deiner Wünsche zu – erkaufen.

(aus: »Der Einzige und sein Eigentum«)
~ Max Stirner ~, eigentlich: Johann Kaspar Schmidt
deutscher Philosoph und Journalist; 1806-1856

Wer versucht Zeit zu gewinnen, wird sich mit Sicherheit
mit und in der Zeit verlieren.

(aus einem Manuskript)
~ © Ulrich H. Rose ~

deutscher Chemotechniker und Philosoph aus sich heraus; * 1951

Das zahllose Beamtenheer ist
eine wahre Peitsche Gottes für Deutschland.

(aus: »Briefe und Schriften«)
~ Heinrich (Friedrich Karl Reichsfreiherr) vom und zum Stein ~
preußischer Beamter, Staatsmann und Reformer, 1757-1831

Für die Unwissenden
ist das Alter die Zeit des Winters.
Für die Weisen
ist es die Zeit der Ernte.

(zugeschrieben)
~ James Beattie ~

schottischer Schriftsteller und Philosoph, gehörte zu den Vertretern der Common-Sense-Philosophie; 1735-1803

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Bildquelle: jill111/pixabay.com (Link führt zum Originalbild)/ CC0 1.0 Universell

Viele Leute würden verstummen, wenn ihnen untersagt würde,
sich zu rühmen und andere zu schmähen.

(zugeschrieben)
~ Louise Marie Madeleine Fontaine ~, verheiratete Madame Dupin
französische Salonnière der Aufklärung; 1706-1799

Wer das Richtige zur falschen Zeit sagt,
hat seinen Kopf schon in der Schlinge.

(aus: »Worte sind Taten« – Neue finnische Aphorismen)
~ © Helena Anhava ~

finnische Dichterin und Übersetzerin; 1925-2018

Der Parteien Kampf, der dreiste,
Will dich überall verwirren,
Aber du, laß dich nicht irren:
Folge deinem guten Geiste!

(aus: »Lieder und Romanzen«)
~ August von Platen ~, eigentlich Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde
deutscher Dichter, 1796-1835

Besinnung auf sich selbst
öffnet den Blick
für die wesentlichen Dinge.

(aus: »Stark wie ein Baum – sanft wie eine Blüte«)
~ © Edith Tries ~

deutsche Autorin; * 1952

Wenn eitle Frauen nicht länger mit Jugend kokettieren können,
so geschieht's mit Alter.

(zugeschrieben)
~ Dorothea (Friederike) Schlegel ~, geb. Brendel Mendelssohn
Literaturkritikerin, Übersetzerin und Schriftstellerin der Romantik; 1764-1839

Das multimediale Zeitalter:
Die Vielfalt der Kanäle bringt die Einfalt in die Köpfe.

(aus: »Mit der Macht ist der Mensch nicht gern alleine« – Aphorismen, Sprüche, Naseweisheiten [2000])
~ © Lothar Bölck ~

deutscher Kabarettist und Autor; * 1953

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Vater, vergib ihnen nicht,
denn sie wissen genau, was sie tun.

(aus einem Manuskript)
~ © Friedrich Löchner ~

auch: Erich Ellinger;
deutscher Pädagoge, Dichter und Autor; 1915-2013

Nur wenn man ferne von der Zeit steht, kennt man sie genauer
und weiß, wie ihr zu helfen wäre. Nur die Geschichte der vergangenen Zeiten
ist die einzige, die größte, die weiteste, aber leider sehr oft
unbeachtete Lehrerin in menschlichen Dingen; nur in ihr können wir unsere Zustände
mit vergangenen vergleichen und so zu unserer Erkenntnis
und vielleicht auch zur Besserung gelangen.

(aus: »Die Zukunft des menschlischen Geschlechtes«)
~ Adalbert Stifter ~, eigentlich: Albert Stifter
österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge; 1805-1868

Vergebliche Liebesmüh':
Die Maßnahmen zur Förderung der großen Gleichheit
erhöhen die Bedeutung kleinerer Differenzen.

(aus: »Nebentöne« – Aphorismen [2008])
~ © Michael Rumpf ~

deutscher Essayist; * 1948