Wenn ich so das Treiben der Menschen beobachte, erscheint es mir ähnlich,
wie wenn einer an einem Frühlingstage einen Buddha aus Schnee machte und sich
nun anschickt, denselben mit Gold, Silber und Edelsteinen zu zieren und ihm eine Pagode zu bauen.
Wird wohl der Buddha warten, bis alle Anstalten getroffen sind?
So betreiben die Menschen unter viel Erwartung eine Menge Dinge,
da sie ihr Leben sicher zu haben glauben, während es doch
gleich dem Schnee von unten her zerschmilzt.
(aus: »Aufzeichnungen in Mußestunden«; zitiert in: Die japanische Literatur, Band 14 [1929])
~ Yoshida Kenkô ~, eigentlich Urabe no Kaneyoshi
japanischer Höfling, Dichter und buddhistischer Mönch; lebte um 1283-1350