Ausgewählter Beitrag

Wolfgang J. Reus, Spruch des Tages zum 30.04.2019

Ich fragte eine Schnecke,
warum sie so langsam wäre.
Sie antwortete, dadurch hätte sie
mehr Zeit, die Welt zu sehen.

(aus: »Zeit-Zeugnisse 2005«)
~ © Wolfgang J. Reus ~

deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker; 1959-2006



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Bildquelle: simisi1/pixabay.com (Link führt zum Originalbild) / Lizenz: Pixabay

Zitante 30.04.2019, 00.10

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Edith T.

Sehr weise ist sie, diese Schnecke.
Entschleunigung ist das, was ich auch immer wieder mal vermisse.
Ich denke nicht, dass nur ältere Menschen das so empfinden. Wie viele Mitmenschen rennen nur noch gestresst umher, beklagen sich, ändern nichts und landen irgendwann in einem Burn-out.
Das Tempo herauszunehmen erfordert allerdings auch ein gewisses Maß an Kraft und Willen.
Man muss es lernen, denke ich. Das kann ein längerer Prozess sein, der sich am Ende aber lohnt!


vom 02.05.2019, 19.24
Antwort von Zitante:

Da stimme ich voll und ganz mit Dir überein! Entschleunigung muß man wirklich wollen und dann auch aktiv einleiten. Das beginnt schon damit zu lernen, Nein zu sagen.
2. von Marianne

Was für Worte!
Schnecken zeigen uns, wie es gehen kann, unsere Umwelt noch bewusst wahrzunehmen.
Mich erschreckt das Tempo, mit dem schon eine gewisse Zeit gelebt wird.
Wie kann damit all das Schöne auf unserem Planeten wahrgenommen werden?
Entschleunigung wäre zumindest in der Freizeit eine gute Entscheidung.
Der Ruhestand lässt das für mich zu, obwohl wir uns dem Tempo im Alltag nicht ganz entziehen können.
Wenn ich alleine an das "flotte Einscannen" der auf dem Band liegenden Produkte beim Einkaufen denke und mir dadurch kaum die nötige Zeit zum Verräumen in den Wagen bleibt, fühle ich mich "gehetzt". Es gab auch schon Situationen, in denen ich der Kassiererin Einhalt gebot, da die Waren so auf einen Haufen geschoben und teilweise beschädigt wurden. So kann Einkaufskultur keinen Spaß machen.
Ich denke dabei auch an die höher betagten Menschen, die diesem Tempo nicht gewachsen sind.
Mit lieben Grüßen
Marianne

vom 01.05.2019, 11.46
Antwort von Zitante:

Meine volle Zustimmung, liebe Marianne. Möglicherweise muß man mit dem "Tempo" aufwachsen, ich erinnere mich noch an meine Oma, die sich vor ca. 30 Jahren schon über die Hetze an der Kasse in den damals noch nicht so verbreiteten Selbstbedienungsläden beschwerte (ich habe gerade mal das Internet befragt und gelesen, daß 1957 der erste "Supermarkt" (eine Idee aus den USA) 1957 in Köln eröffnete wurde!).
Ich frage mich manchmal, für wen es stressiger ist: für die junge Kassiererin, die mit der Technik vertraut ist, aber ihren Durchsatz abzufertigen hat – oder für die KundInnen, die sich unter Druck gesetzt fühlen, vielleicht sogar von den anderen KundInnen, denen es noch immer nicht schnell genug geht.
Einen lieben Gruß zu Dir!
1. von Helga Sievert-Rathjens

Vermutlich ist die Zeit der Langsamkeit vorbei. Vielleicht kommt es mir nur so vor weil ich älter geworden bin, aber diese Zeit ist so schnelllebig geworden, dass es unmöglich erscheint die
Welt noch in allen Schön- und Feinheiten zu betrachten oder gar zu begreifen. Das finde ich
sehr traurig und selber versuche ich dagegen zu steuern, aber die Umwelt bestimmt das
Tempo und ich bin nur ein klitzekleiner Teil eines jeden davon.
Gruß
Helga

vom 30.04.2019, 11.45
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~ Jean de la Bruyère ~
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