Ich bin immer noch nicht fertig mit den Außeninstallationen vom Friedrichsplatz...
Der im Irak geborene Berliner Künstler Hiwa K wurde von der Flüchtlingsgeschichte seines Freundes K (dessen Initial er sich zu eigen machte) zu diesem Werk inspiriert. Gemeinhin wird es die "Röhren" genannt, genau heißt es: "When We Were Exhaling Images - Als wir Bilder ausatmeten".
K versteckte sich, zusammen mit anderen Flüchtlingen, in leeren Abwasserrohren, die von Griechenland nach Italien transportiert werden sollten. In diesen Röhren lebten sie wochenlang und haben sich mit der Zeit soweit möglich "häuslich eingerichtet".
Das Werk soll dazu anregen, über Vertreibung, Flucht, Kanalisation, Schutz – aber auch über Mietwucher, Wohnungsnot oder Raumwunder nachzudenken. Jede Röhre ist ein Mikrokosmos: Bücher und Schreibfeder, die Kneipe mit alkoholischen Getränken, ein Bad, eine Küche, ein Schlafplatz… alles auf wenigen Quadratmetern. Es zwingt einen darüber nachzudenken, was wichtig ist, welche Dinge einen wirklich etwas bedeuten. Über Bedürfnislosigkeit sinnierte ja schon Diogenes.
Vorzugsweise ist das Werk abends zu besichtigen, wenn die Röhren beleuchtet sind. Es kommt da eine ganz besondere Stimmung auf. Allerdings sind meine Fotos nicht gut geworden; ich greife also auf zwei Bilder meines Schwiegersohnes zurück.
»zum Teil 5 des Berichts«