Der Mensch wirft alles, was er sein nennt, in eine Pfütze,
aber kein Gefühl.

(aus: »Das Kätchchen von Heilbronn«)
~ Heinrich von Kleist ~, eigentlich Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist

deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, 1777-1811

Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist:
er will die Welt gut haben, sie ist schlecht,
und nun rennt er gegen das Schlechte an.

(aus: »Was darf die Satire?«)
~ Kurt Tucholsky ~

Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel;
deutscher Journalist und Schriftsteller; 1890-1935

Bleib immer mit beiden Beinen auf dem Boden,
sagen mir all jene, die sich für besonders vernünftig halten.
Ich hebe lieber manchmal ab,
um den Himmel zu sehen.

(aus: »Champagner für die Seele«)
~ © Rainer Haak ~

deutscher Schriftsteller, Theologe und Aphoristiker; * 1947

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Bildquelle: Kalliwumpe/pixabay.com / CC0 1.0 Universell

Der Glaube läßt
bedrückten Herzen Flügel wachsen.

(aus: »Ein Wort für jeden Tag«)
~ © Rainer Haak ~

deutscher Schriftsteller, Theologe und Aphoristiker; * 1947

Gar manches, das sich Freundschaft nennt,
ist nichts anderes als ranziggewordene Halbnähe.

(aus: »Keine Zeile ohne meinen Anwalt - Sprüche, nichts als Sprüche«)
~ © Hermann Rosenkranz ~

deutscher Jurist und Aphoristiker; 1932-2020

Akzeptanz:
Tanz um Anerkennung.

(aus: »Wortschatz« - Aphorismen)
~ © Michael Richter ~

deutscher Zeithistoriker; * 1952

Dass die Liebe kommt, widerfährt uns als Glück.
Dass sie bleibt, muss uns selber glücken.

(aus: »Gedankensprünge« - Aphorismen)
~ © Ernst Reinhardt ~

Schweizer Publizist und Aphoristiker; * 1932

Alles ist dir längst gegeben
such in dir den Weg
das Glück

(aus: »Lichtmeer«)
~ © Hans-Christoph Neuert ~
deutscher Aphoristiker und Lyriker; 1958-2011

deutscher Lyriker und Aphoristiker; 1958-2011

Die innere Uhr geht nie vor oder nach
im Sommer wie im Winter
und bleibt erst mit dem Tod stehen

(aus: »denken zwischen gedanken – nicht ohne hintergedanken« [2004])
~ © Helmut Peters ~

begeisterter Zukunftswerker; * 1950

Nunmehr können wir die verschiedenen Züge der Erziehung,
die in der Erfahrung vorkommen, zusammenfassen.
So entsteht der Erfahrungsbegriff der Erziehung:
sie ist eine absichtliche, planmässige Einwirkung auf einen Menschen,
und zwar auf den einzelnen Menschen als solchen in seiner frühesten Jugend,
eine Einwirkung zu dem Zweck, dass eine bestimmte, aber zugleich
bleibende geistige Gestalt dem Plane gemäss bei ihm ausgebildet wird.
Dieser Erfahrungsbegriff der Erziehung ist zugleich
die Nominaldefinition von Erziehung im Unterschied von ihrer Realdefinition.

(aus: »Vorlesungen über allgemeine Pädagogik«)
~ Tuiskon Ziller ~

deutscher Philosoph und Pädagoge (Herbartianer); 1817-1882